Psychosomatik

Gestaltansätze in Therapie und Beratung 

26.-28. November 2004

Workshops:

Das psychosomatische Symptom – Protest und Forderung

26.11. und 27.11. 2004

Renate Hahn-Knoblauch

Somatoformen Störungen gehen einher mit Schmerzen, aus denen viele medizinische Untersuchungen mit wiederholten negativen Ergebnissen, d.h. fehlende körperliche Ursachen, resultieren. Die Symptomatik ist oft in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Problemen zu sehen.

Was fehlt denn? Was ist die Bedeutung, was der Sinn? Was ist das Ziel?

Was fehlt ist oft Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, liebevolle Beachtung des Körpers. Die Bedeutung und der Sinn der Symptome sind individuell, manchmal ähnlich, manchmal sehr unterschiedlich. Ein Ziel ist es, das Symptom als etwas Sinnvolles, Nützliches und Freundschaftliches zu begreifen. Dazu ist es wichtig, die Sprache des Körpers zu erlernen, lernen mit ihm zu kommunizieren, seine Botschaften zu verstehen. Es geht darum, mit dem Körper Freundschaft zu schließen und ihn anzunehmen, ihn zu integrieren, ihn liebevoll zu umfangen. Zu erkennen, dass er und ich eins sind, ihn, gemeinsam mit dem Geist und der Seele als Einheit zu begreifen.

Vortrag

Back to Basic – Gestalttherapie wird Therapie der Basiserfahrungen.

am 27.11.2004

Gerry van Vugt und Thijs Besems

Wir werden berichten über unsere Weiterentwicklung der Gestalttherapie, welche wir in zwei Dissertationen beschrieben haben. Inzwischen haben wir beide unsere Doktorprüfung sehr erfolgreich damit abgeschlossen.

Diese Entwicklung basiert vor allem auf der Grundlage der Vermittlung von Basiserfahrungen. Hiermit werden grundlegende Erfahrungen wie Sicherheit, Geborgenheit und Zutrauen vermittelt, wodurch das psychische Gleichgewicht sich stärkt und die Person flexibeler auf schwierige und belastende Situationen reagieren kann. Wir gehen also nicht tiefer auf traumatische Erfahrungen ein, sondern versuchen das Gefühl der Sicherheit so zu stärken, dass negative Erfahrungen besser verkraftet werden und das alltägliche Leben nicht mehr so stark beeinflussen können. Den Effekt dieses Ansatzes haben wir sehr überzeugend mit unserer Forschung an einer Population von 234 Personen und einer gleichgroβen Kontrollgruppe belegen können. Hieraus können wir u.a. schlussfolgern, dass wir Menschennicht problemorientiert fördern sollen, sondern als ganzheitlicher Gestalt. Und zwar mit sicherheitsvermittelnden Erfahrungen und Aktivitäten, die Kontaktfähigkeit und Ausdrucksfähigkeit vergröβern.

Hinzu kommt unsere Forschung der Diagnose mit Zeichnungen nach Scharfetter. Auch hierüber werden wir detailliert berichten und vorstellen, wie mit Hilfe von einem von uns entwickelten Flussdiagramm Fähigkeiten und Mangelbereiche eindeutig diagnostisiert werden können. Hiermit können klare Anweisungen für einen Behandlungsplan formuliert werden.

Wir hoffen, alle Anwesenden mit unserer Arbeit aus den letzten 10 Jahren mal wieder begeistern zu können und freuen uns sehr auf ein Wiedersehen.

Referenten

Renate Hahn-Knoblauch

Dipl. Psych., Psych. Psychotherapeutin, Ausbildung in Gestalttheorethischer PT. und Traumatherapie nach Jürg Hartmann auf der Basis von Carl Rogers. Langjährige Erfahrung in Suchtarbeit und in der Psychosomatik, jetzt Arbeit mit Trauma- und Borderlinepatienten in der Psychosomatischen Klinik Bad Grönebach.

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