Lebendiges Sein
Wie körperorientierte Gestaltarbeit wirkt
mit Kurt Schröter
18.-20. November 2011
Workshops:
Lebendiges Sein – Wie körperorientierte Gestaltarbeit wirkt
Auftaktveranstaltung
Freitag, 19.30 (- ca. 21.30)
Dreiteiliger Workshop
Samstag, 9.30 – 13.00 Uhr und 15.00 – 18.30 Uhr, sowie Sonntag, 09:30 bis 13:00 Uhr
Wilhelm Reich hat vor fast 100 Jahren erkannt und benannt, dass der Prozess der Verdrängung auch auf der körperlichen Ebene stattfindet. Hier hat er Freud ergänzt, der die Verdrängung unerwünschter Gefühle als ein rein psychisches Phänomen betrachtete. Reichs Ansatz: Die Verdrängung auf der körperlichen Ebene geschieht u.a durch Anspannung von Muskulatur und Verringerung des Atems. So werden natürliche körperliche Impulse wie etwa eine spontane Bewegung aus Ärger, ein freies Weinen oder ein Schmerzensschrei anfangs zurückgehalten und kontrolliert, bis irgendwann sogar der Impuls dazu nicht mehr wahrgenommen wird.
Diese Erkenntnisse gehören heute zum Standart psychotherapeutischer Ausbildungen und werden weiter erforscht und entwickelt. Auch die Gestalttherapie beruft sich in ihrer Entwicklungsgeschichte auf W. Reich, die Gindlerarbeit und das Psychodrama Morenos, also Ansätze mit dem Schwerpunkt auf Atem, Haltung, Bewegung und Ausdruck.
In der gestalttherapeutischen Praxis wird der körperorientierte Ansatz leider zu oft vernachlässigt, obwohl er so hilfreich sowohl für die Klienten als auch die Therapeuten sein kann. Dies geschieht meines Erachtens auch aus Unsicherheit und fehlenden eigenen positiven Erfahrungen mit körpertherapeutischer Arbeit. Dabei bietet gerade die Gestalttherapie durch das Prinzip der Erfahrung im Hier und Jetzt, dem phänomenologischen Ansatz und der Betonung auf der Erweiterung von Wahrnehmung sehr gute Voraussetzungen für die Anwendung körperorientierter Methoden.
An diesem Wochenende möchte ich Grundlagen körperorientierter Gestaltarbeit vermitteln mit der Hoffnung, dass die Anregungen, Übungen und Erkenntnisse fruchtbar in das eigene therapeutische Schaffen einfließen können.
Das Seminar verbindet theoretisches mit umfangreichem praktischem Erleben – der Selbsterfahrung.
Dabei orientieren wir uns an den Bereichen
– Wahrnehmung
– Atem
– Bewegung
– Haltung / Ausdruck
– Berührung
Im Vordergrund steht jedoch immer wieder das Aktivieren von (Körper)-Energie und deren Auswirkung auf Lebendigkeit und Kontaktfähigkeit. Fragen aus der eigenen therapeutischen Praxis sind sehr willkommen um diese aus Sicht der körperorientierten Gestaltarbeit zu erforschen und zu beantworten. Zu einigen theoretischen Aspekten und Körperübungen werden Arbeitsmaterialien sowie Literaturhinweise verteilt.
Bitte leichte bequeme Kleidung mitbringen.
Referent
Kurt Schröter, Jahrgang 1955, verheiratet, eine Tochter. Gestalttherapeut, Körpertherapeut, Gestalttrainer, Selbstständiger Therapeut und Supervisor, seit 1990 in freier Praxis in Köln und seit 2007 auch in Bonn. Gestalttrainer beim Gestaltinstitut Köln GIK (1992 – 1999) und dem gestalttherapeutischen Institut Kontakte (2000 – 2010). Seit 1985 ständig Fortbildungen und Selbsterfahrung in vielfältigen Körpertherapie- und Psychotherapiemethoden u.a.: Bioenergetik, Atemlehre, Thai Chi, Yoga, Traumatherapie (EMDR), Sexualtherapie, Posturale Integration, Rebirthing. Mein großes Interesse in der therapeutischen Arbeit liegt darin, Menschen zu begleiten und unterstützen um
– aus der Zurücknahme und Zurückhaltung
– aus dem Gebunden Sein, aus der Blockade
– aus einer starren oder erstarrten Haltung
in die Bewegung, in den lebendigen Ausdruck, in den Fluss der Gefühle, Erinnerungen und innerer Bilder zu kommen. Dies geschieht mit Hilfe der Wahrnehmung, der Atmung, Berührung, Haltungen und Bewegungen und dem gleichzeitigen Arbeiten am Verständnis, wie der Klient / die Klientin so geworden ist, wie er / sie ist.
Abendveranstaltung
Trommel-Workshop – Es ist der Rhythmus, bei dem jeder mit muss!
mit Regina Zwirner
Samstag, ab 19.30 Uhr
In Afrika gehören Trommeln, Tanzen und Singen zusammen, sind Ausdruck von Lebensfreude und Energie! Lasst uns mit dem Trommeln anfangen!
Es ist immer wieder erstaunlich ist, wie schnell eine Gruppe von (auch fremden) Menschen in einen Rhythmus findet. Wenn es auch am Anfang ein wenig der Konzentration bedarf, kann man früher oder später abschalten und entspannen, den Alltag draußen lassen. Nicht die Perfektion, sondern der Spaß und die Energie stehen im Vordergrund. Wir werden zusammen einen westafrikanischen Rhythmus auf der Djembe trommeln und verschiedene Perkussions-Instrumente einsetzen. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich.